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Karl V. bestätigt der Stadt Bremen den Rat von vier Bürgermeistern und 24 Senatoren mit allen Justiz- und Verwaltungsrechten vom 15. Juli 1541

Wir Karl der Funfft von Gots gnaden Romischer Kayser, zu allenn zeitten Merer des Reichs, Kunig zu Germanien, zu Castillien, Arragon, Leon, baider Sicillien, Iherusalem, Hungern, Dalmatien, Croatien, Navarra, Granaten, Toleten, Valentz, Galitien, Mayorica, Hispalis, Sardinien, Corduba, Corsica, Murcien, Giennis, Algarbien, Algezieren, Giberaltar, der Canarischen und Indianischen Insuln etc., Ertzhertzog zu Osterreich, Hertzog zu Burgundi, zu Lotterigkh, zu Brabant, zu
Steyr, zu Kerndten, zu Crain, zu Limburg, zu Lutzemburg, zu Geldern, zu Calabrien, zu Athen, zu Neopatrien, und Wirtemberg etc., Grave zu Habspurg, zu Flanndern, zu Tirol, zu Gortz, zu Barcinon, zu Arthois, zu Burgundi, Pfaltzgrave zu Henigaw, zu Hollandt, zu Seelandt, zu Pfierdt, zu Kiburg, zu Namur, zu Rossilion, zu Ceritania und zu Zutpfen, Landtgrave in Elsass, Marggrave zu Burgaw, zu Oristani, zu Goriani, und des heiligen Romischen Reichs furst zu Schwaben, zu Cathalonia, Asturia etc., Herr zu Frießlandt, auf der windischen Markh, zu Portenaw, zu Biscaya, zu Molin, zu Salins, zu Tripoli und zu Mecheln etc. Bekennen offentlich mit disem Brief und thuen kundt allermenigclich, Das uns die Ersamen, unsere und des Reichs lieben getrewen Burgermaister, Rath und Burger gemainigclich der Stat Bremen durch Ire erbare Botschafft unnderthenigclich haben furbringen lassen, Wiewol Ire vorfordern und Sy uber funff oder Sechs hundert jar one menigclichs verhinderung oder entrag geruebigclich herbracht und des noch in geprauch und ubung sein Iren Rath mit vier Burgermaistern und vierundzwaintzig Rathspersonen zu der Stat Regierung unnd verwaltung fur sich selbs zu erwellen, zu benennen und zu setzen und denselben Burgermaistern und Rathspersonen alle und yede Oberkait, gericht und Recht, auch alles was In und ausserhalb Rechtens gemainer Stat notturfft und gelegenhait allenthalben erfordert, zu fursehen, zu verwalten und zu verthedingen, bevehlen und zutzustellen, wie dan die Jhenigen so zu ainer yeden zeit dartzu furgenomen, erwelt und gesetzt worden, sich des alles obberurter gestalt unnderfanngen und gepraucht haben on allain sovil Ime der ErtzBischoff zu Bremen vorbehalten, in peinlichen sachen einen vogt zu setzen, der doch weder angriff, gefennckhlichen enthalt, peinlich oder sonst frag, noch urthail zu fellen, vilweniger zu exequiren oder auch ychts zu disponiren oder eintzureden, dann allain zu ainem plossen schein daselbst nach erganngner urtheil an einich verenderung oder zusatz, dem nachrichter In gleicher gestalt wie der Rath demselben zuvor bevolhen zu exequiren, nachmals zu bevehlen. Und in fall so der ErtzBischof zu Bremen (wie dann vor wenig zeitten zum anndern mal gesehen) der Administration priviert ist, nit zu sitzen hat, So trag sich doch offtmals zue, das der vogt etwa aus bevelch des Ertz Bischofs zu Bremen oder für sich selbs so zu peinlichen sachen außtreglich handlung furgefallen ist, damit zu wurkhlicher und entlicher volziehung solcher gesprochner urthailen und rechtens nit geschritten werden moge, sich der Stat fursetzlich enteussert und die schuldigen zu mermalen durch unfueglichen Gwalt erledigt werden, daraus dann merckhlicher unrath, emporung, auffruer und pluetvergiessung ervolgt, und noch weitter ervolgen, wo solchs mit gepurlichem einsehen nit fürkomen würde. Und uns darauf diemuettigclich angerueffen und gepetten, das wir Sy und gemaine Stat Bremen hierInn zufur sehen und Inen, das sy zu gerichtlichen sachen und fellen, da bey ain vogt von wegen des Ertz Bischofs zu Bremen zu sitzen hat und durch privierung der administration desselben Ertzbischofs nit sitzen mochte, oder sich aus bevelch des Ertz Bischofs oder für sich
selbs geferlicher weise des gerichts enteussern und dardurch dem Rechten sein strackher Lauff benommen wurde, das die obgemelten Burgermaister und Rath der Stat Bremen nachdem der selb vogt von inen erfordert und zu sitzen nit teuglich, oder sonst sich des enthalten und eussern wurde, alsdann seinethalben unverhindert zu wurckhlicher execution und entlicher volstreckhung gesprochner urtail fur sich selbs schreitten mogen, zu gonnen und zu erlauben, auch obberurt Ire Regiments und Rathsordnung, satzung und erwelung zu sambt Iren herrlichaiten und gepietten in und ausserhalb der Stat gelegen und furnemblich die vier Gohengerichten des Vilands, Werderlandts, Hollerlandts und Blockhlandts, auch Walle, und Groppelinkh neben dem Gericht zu Newenkirchen, desgleichen der zwayer heuser Blometal und Beripa mit aller derselben ein, zu und angehorender nutzbarkait und gerechtigkaiten, desgleichen die zween zölle zu Wartzarn und zu der Borckh, auch die Oberkeit des Kirspels zu Lehen wie Sy sölchs alles von alter herbracht und des noch in Ruebiger possess und prauch sein, zu auctorisiern, confirmiern und zu bestettigen, gnedelichen geruechten. Demnach haben wir angesehen, solch Ir diemuettig fleissig Bethe, auch die angenemen getrewen und ersprießlichen dienst, die ire vorfordern und Sy weylendt unsern vorfarn Romischen Kaysern und Kunigen, Auch uns und dem heiligen Reiche In manigfaltig weiß gethan haben und hinfuro in kunfftig zeit wol thuen mögen und sollen. Und darumb aus den obererzelten und anndern ursachen und furnemblich zu furderung Rechtens und gemainen Nutzens mit wolbedachtem mueth guetem Rath, unnser und des Reichs Fursten, Graven, Edlen und getrewen und Rechter wissen, den obgenanten Burgermaistern, Rath und Burgern gemainigclich der Stat Bremen und Irn Nachkomen die obbervirt gnad und freyhait, das Sy im Fal, so der vogt des Ertz Bischofs zu Bremen bey dem Gericht zu sitzen, nachdem er dartzue erfordert, nit taugenlich sein, oder sich aus Bevelch des ErtzBischofs oder für sich selbs fursetzlicherweise absonndern unnd aussern wurde, seinenthalben unverhindert zu gepurlicher execution und volnziehung gesprochner urtail schreitten mogen und dardurch nit gefravelt haben sollen, gendigclich gethon, gegeben, gegont und erlaubt. Auch die egemelt Ire Regiments und Rathsordnung, satzung und erwelung mitsambt obberurten Iren herlichaiten unt gepietten in und ausserhalb der Stat Bremen gelegen und furnemblich die vier Gohengerichten des Vilands, Werderlandts, Hollerlandts und Blocklandts, auch Walle und Groppelinkh, neben dem gericht zu Newkirchen, desgleichen der zway heuser Blomental und Beripa mit allerderselben zu, ein und angehörenden nutzbarkait und gerechtigkaiten und die zween zölle in der Wartzarn und zu der Borkh, dartzu die Oberkait des Kirspels zu Lehen, wie Sy das alles in Ruebigem besess herpracht, als Romischer Kayser gnedigclichen auctorisiert, confirmiert und bestett. Gonnen, Erlauben, Auctorisiern, Confirmiern, bestetten und thuen solchs alles hiemit von Romischer Kayserlicher machtvolkomenhait, wissentlich in Crafft dits Briefs, Und mainen, setzen und wellen, Das solch Regiments und Ratssatzung, wellung und Ordnung, Auch herlichait, Recht, Gepiet, Gerichtsgerechtigkait und oberkaiten und dise unsere gegeben Freyhait, die gesprochnen urthail als obsteet zu volnziehen, Inner und ausserhalb gerichts, ganntz crefftig und mechtig sein und pleiben und vest gehalten und volnzogen und von nyemandts dawider gethan oder gehandelt werden, und die gedachten Burgermaister und Rath der Stat Bremen sich des alles geprauchen und geniessen sollen von allermenigclich unverhindert. Ob auch sach were, das yemandts aus Iren Burgern, Inwonern, underthanen, hindersessen oder zugehorigen wider solich ire hergepracht Regiment sich auflainen, dardurch weytterung aufruer oder sonst widderwertigkait antzustifften, durch sich oder annderr understeen, und bearbaiten und ausserhalb der Stat Bremen oder Irer gepiet des Rechtens fur fluchtig wurden, So Maynen, ordnen und setzen wir, Das alßdann der oder dieselben allenthalben im heiligen Reich, auch unsern Erblichen Furstenthumben und Lannden von menigclich als gemaine aufruerige alles Frides und glaidt loß gehalten sein und geachtet, und denen von Bremen
auf Ire ansuechen zu allem geburlichem Rechten furgestalt werden sollen. Doch In dem allem uns und dem heiligen Reiche an unser hoch und Oberkait und sonst menigclich an seinen Rechten und gerechtigkaiten unvergriffen und unschedlich. Und gebieten darauf allen und yegclichen Churfursten, Fursten, geistlichen und weltlichen Prelaten, Graven, freyen herren, Rittern, Knechten, haubtleuten, Landtvogtenn, Vitzdomben, Vogten, Pflegern, Verwesern, Ambtleuten, Schuldthaissen, Burgermaistern, Richtern, Rathe[r]n, Burgern, Gemainden und sonst allen anndern unsern und des Reichs undertahnen und getrewen, in was wirden, Stats oder wesens die sein, von obgemelter unser Kayserlicher Macht, Ernstlich und vesstigclich mit disem Brief und wellen, das Sy die obgenanten Burgermaister, Rath und Burger gemainigclich der Stat Bremen an obberurten unnsern kayserlichen gnaden Freyhait gonung, erlaubung, Auctorisation, Confirmierung und bestettung nit Irren noch hindern, sonder Sy dabey bleiben und sich derenger ueblich geprauchen und geniessen lassen und hiewider nit thuen, noch des yemandts andern zu thuen gestatten, Als lieb Inen allen und ainem yeden sey unser und des Reichs schwere ungnad und Straff und dartzue ain Peen, Nemblich funfftzigk Markh löttigs goldts zuvermeyden, Die ain yeder so offt er frevenlich hiewider thete, und halb zu unser und des Reichs Chamer und den anndern halben tail obgemelten Burgermaistern, Rath und Burgern gemainigclich der Stat Bremen und Irn nachkomen unabloßlich zu betzallen verfallen sein sol. Mit urkundt dits Briefs Besigelt mit unserm Kayserlichen anhangundem Insigel. Geben In unser und des Reichs Stat Regenspurg am funffzehenden tag des Monats July, Nach Christi unsers lieben Herrn geburdt funffzehenhundert und im ainundviertzigisten, Unsers Kaiserthumbs im Ainundzwaintzigisten und unserer Reiche im Sechsundzwaintzigisten jaren.