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Carl Katz (1899-1972) – Zu Biographie und Nachleben im Licht neuer Betrachtungen

Ein Aufsatz von Dr. Frank Mecklenburg (Leo-Baeck-Institut, New York)

Carl Katz

Dr. Frank Mecklenburg, Forschungsdirektor und Archivleiter am Leo-Baeck-Institut (New York) hat am Montag, den 7. November 2022 im Festsaal des Rathauses Bremen seine Forschungen zum Leben und Nachleben von Carl Katz vorgestellt.

Carl Katz war der (Wieder-) Begründer der jüdischen Gemeinde in Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg. Er hat als Bürger, Unternehmer und unermüdlicher Vertreter der Belange der jüdischen Gemeinde Bremen Wichtiges in und für Bremen geleistet – darunter der Bau der Synagoge in Schwachhausen.

Als mit seiner Familie nach Theresienstadt Deportierter, Freund und Weggefährte von Leo Beack und Rückkehrer nach Bremen hat er nach der Shoa die bewusste Entscheidung für den privaten, beruflichen und religiösen Neuaufbau in der alten Heimat getroffen – eine damals auch unter jüdischen Verfolgten nicht unumstrittene Entscheidung.

Mit der im Bremischen Jahrbuch 2022 publizierten Arbeit von Frank Mecklenburg wird diese wichtige Person der bremischen Zeitgeschichte erstmals einem breiteren Publikum vorgestellt. Sie will zugleich einen Beitrag leisten zur Debatte um Verfolgung, Verantwortung, Versöhnung und nachwirkendes Gedenken an den Bruchstellen zwischen NS-Diktatur und junger Bundesrepublik.

Sonderdruck aus: Bremisches Jahrbuch, Band 101, 2022 (pdf, 1.6 MB)