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Kaiser Karl V. bestätigt der Stadt Bremen das Stapelrecht für Getreide, Wein und Bier (StAB 1-Cb 1541 Juli 27)

Kaiser Karl V. bestätigt der Stadt Bremen unter Hinweis auf ihre alten Rechte und Gewohnheiten und auf ihre Verdienste für das Reich das Privileg, daß niemand Korn (Weizen), Roggen, Mais, Gerste, Hafer, Mehl oder anderes Getreide wie auch Wein und Bier durch die Stadt Bremen oder ihr Gebiet führen dürfe, ohne solche Waren in Bremen zum Verkauf anzubieten.
Regensburg, 27. Juli 1541. Ausfertigung auf Pergament.

Wir Karl der Fünfft von Gots gnaden Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Merer des Reichs in Germanien, zu Hispanien, baider Sicilien, Iherusalem, Hungern, Dalmatien, Croatien etc. Kunig, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgundt etc., Grave zu Habspurg, Flanndern unnd Tyrol etc. Bekennen offentlich mit disem brewe unnd thuen kundt allermenigelich, das unns die ersamen unnsere und des Reichs lieben getrewen Bürgermaister und Rathe der Stat Bremen durch ir erbare Botschafft haben fürbringen lassen Wiewol in der Stat Bremen nach altem herkomen und gewonhait geübt und gepraucht auch inen under andern hern Privilegien jüngstlich von uns confirmiret worden, das niemandt kain Korn, Rockhen, Maiß, Gersten, Habern, Mel noch ainich ander getraidt deßgleichen Wein und Bier vor die Stat Bremen oder oder durch ire Gepiet auf oder abhin beyfuern, sonder sölches alles in der Stat Bremen (da es dann zu ainer yeden zeit nach pillichem werdt verkaufft und verhandelt werden möge) vertreiben unnd verkauffen soll. So werde doch nichtsdestominder von etlichen, die den vorkauff suechen understanden, solch getraidt, auch Wein und Bier dardurch in aufschlag und Tewerung zu bringen und ettwo nachdem inen solches irem übermessigen vorhaben nach, under den einwonern der Stat Bremen nit abgeen wolt, von dannen oder sonst vorbey zu fuern. Welches inen und gemainer Stat an obbervirter irer habenden freyhait zu merckhlichem abbruch unnd verlezung raichte. Und uns darauff underthenigelichen anrueffen und bitten lassen, das wir inen solch vergemelt freyhait und hergebrachten geprauch widerumb von newem außtrückhlich zu confirmiren und zu bestetten gnedigelich geruechten. Des haben wir angesehen solch der gemelten Bürgermaister und Rathe der Stat Bremen, die müetig vleissig bette, Auch die getrewen und willigen dienste so ire vorfordern und sy unsern vorfaren, auch uns und dem hailigen Reiche getahn haben und hinfuro wol thuen mugen und sollen. Und darumb mit wolbedachtem muethe, guetem zeitigem Rathe die vorbestimpt freyhait und geprauch gnedigelich confirmiret und bestett, Confirmiren und bestetten inen die auch hiemit von newem, aus Römischer Kaiserlicher Macht, wissentlich in crafft diz Brewes, was wir inen daran zu confirmiren und zu bestetten haben, sollen und mugen. Und mainen, setzen und wellen, das solche freyhait und herkomen gantz krefftig sein und beleiben, steet gehalten und volnzogen, und von niemandts dawider gethan noch gehanndelt werden solle. Doch das die Frembden mit iren Waren im verkauffen und langem aufhalten wider die billichait nit beschwerdt werden. Alles bey der peen in gemelten freyhaiten der Stat Bremen und unser hievor daruber außganngen confirmation begriffen, das mainen wir ernstlich. Geben in unser und des Reichs Stat Regenspurg am siebenundzwanitzigisten Tag des Monats Julii. Nach Christi gepurde fünffzehenhundert und im ainundviertzigisten unnsers Kayserthumbs im ainundzwanitzigisten und unserer Reiche im sechs und zwanitzigisten Jaren.